Seit über 30 Jahren werden an unserer Schule Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf integrativ unterrichtet. Auch Schüler:innen mit schweren Behinderungen werden bei uns aufgenommen und entsprechend ihrer individuellen Entwicklungsbedürfnisse im gemeinsamen Unterricht gefördert.
Als Schwerpunktschule für den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ erhalten wir von der Schulaufsicht ein spezielles Stundenkontingent, mit dem wir auf die speziellen Bedürfnisse dieser Kinder eingehen können.
Schulanfänger:innen, die in ihrer Entwicklung noch verzögert sind und nicht über alle Voraussetzungen verfügen, die sie zum Lesen, Schreiben und Rechnen benötigen, können an einer basalen Förderung teilnehmen. In einer Kleingruppe werden spielerisch und lustbetont grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten für das Lernen gefördert.
Vor der Einschulung laden wir alle Kinder zu einem ersten Kennenlernen ein. Alle zukünftigen Erstklässler:innen gehen mit der Hexe Mirola durch den Zauberwald. Dies ist ein Beobachtungsverfahren zum Erfassen der Lernvoraussetzungen von Schulanfänger:innen im Rahmen einer Gruppenbeobachtung.
Die Wahrnehmung des eigenen Körpers durch spielerisches Verhalten ist ein Kernelement von Psychomotorik. Denn Lernen, Wahrnehmung und Bewegung sind eng miteinander verbunden. An unserer Schule steht für Psychomotorik ein großer Raum zur Verfügung. Kinder mit den Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ werden in unseren Psychomotorikgruppen besonders gefördert.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Geräte und Materialien für die Förderung aller motorischen Bereiche angeschafft. So können die Kinder ihr Geschick zum Beispiel beim Rollbrettfahren erproben oder einfach nur im Ballbecken herumtoben. Gerne bieten wir die Bewegungsspiele auch bei passender Musik an, wodurch alle noch größeren Spaß an den Aktivitäten erleben.
Aufgrund von Umbauarbeiten im Therapiebad kann das Integrationsschwimmen momentan nicht stattfinden. Wir bemühen uns, dieses Angebot irgendwann wieder aufzunehmen.
Mehrmals in der Woche findet lebenspraktischer Unterricht statt. Die Zubereitung des Frühstücks bietet viele Lern- und Entwicklungsanlässe und verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation. Nach den unterschiedlichen Vorkenntnissen und Fähigkeiten der Schüler:innen werden die vielfältigen Aufgaben in der Küche verteilt.
Die Kinder verbessern ihr handmotorisches Geschick und trainieren ihre Selbstständigkeit. Einige schreiben einen Einkaufzettel, üben beim Einkauf den Umgang mit Geld, lernen Preise und Verbrauchsdaten zu beachten oder erweitern ihr Wissen über gesunde Ernährung.
Durch die ritualisierten Abläufe lernen die Schüler:innen, Verantwortung für kleine Aufgaben zu übernehmen. In dieser Gruppe können neue soziale Kontakte geknüpft und ein rücksichtvoller und gleichberechtigter Umgang geübt werden.
Für alle Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf wird zweimal im Jahr von dem jeweiligen Klassenteam (Lehrkräfte, Erzieher:innen, Pädagogische Unterrichtshilfen, Schulhelfer:innen, Sozialarbeiter:innen und Betreuer:innen) ein individueller Förderplan erstellt.
Hier wird festgehalten, welche Lernziele im Vordergrund stehen, welche Materialien benutzt werden sollen und mit welchen Maßnahmen der Lernprozess im Rahmen des Klassenunterrichts, in den temporären Lerngruppen und der ergänzenden Förderung und Betreuung organisiert wird.
Für den Unterricht gilt das Prinzip: So viel Gemeinsamkeit wie möglich und so viel individuelle Förderung wie nötig. Da differenziertes Arbeiten ohnehin an unserer Schule obligatorisch ist, fügt sich auch die Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die allgemeine Arbeitsweise ein.
Besonders geeignet sind dafür die „Lernstraßen“ im jahrgangsübergreifenden Unterricht, das Arbeiten mit Wochenplänen und die projektorientierte Arbeitsweise in den Klassen 5 und 6. Zusätzlich bieten wir temporäre Lerngruppen im „Förderband“ an. Dies bedeutet, dass spezielle Angebote in Kleingruppen für Schüler:innen mit Förderbedarf „geistige Entwicklung“ angeboten werden.
Diese Lerngruppen finden immer in der 3. Unterrichtsstunde statt. Jedes der betroffenen Kinder soll an einer Gruppe teilnehmen können, zum Beispiel:
• lebenspraktischer Unterricht,
• Sing- und Musikgruppe,
• Sprachförderung mit Bilderbüchern,
• spielen lernen und Spiele spielen oder
• kreatives Gestalten.
Viele Kinder besuchen nach dem Unterricht die ergänzende Förderung und Betreuung (Hort). Die Gruppen- und Freizeiträume befinden sich auf dem Schulgelände, so dass nur ein kurzer Weg über den Schulhof zu bewältigen ist.
Ausgebildete Facherzieher:innen für Integration und Betreuer:innen kümmern sich um das Wohl der Kinder mit besonderen Bedürfnissen innerhalb der Gruppe. Im gemeinsamen Spiel kann auf alle Bedürfnisse durch eine gute Ausstattung und spezielle Materialien eingegangen werden. Wir versuchen, auch im Nachmittagsbereich spezielle Angebote zu ermöglichen.
Die personelle Ausstattung unserer Schule sieht wie folgt aus:
• Sonderpädagog:innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten,
• Pädagogische Unterrichtshilfen mit einer sonder- bzw. integrationspädagogischen Zusatzausbildung, die auf die Arbeit mit mehrfach behinderten Kindern spezialisiert sind,
• Betreuer:innen und Schulhelfer:innen als zusätzliche Begleitung für Schüler mit den sonderpädagogischen Förderbedarfen „geistige Entwicklung“, „körperlich-motorische Entwicklung“ und „Autismus“,
• Erzieher:innen im eFöB-Bereich, teilweise mit Ausbildung zur Facherzieherin oder zum Facherzieher für Integration sowie
• Schulsozialarbeiter:innen.